.


20-jähriges Jubiläum der Verdichterstation in Barda




Vom 7. bis 14. Dezember 2002 besuchten fünf unserer Vereinsmitglieder die ehemalige Baustelle Barda im Permer Gebiet. Wir folgten einer offiziellen Einladung R.N. Achmarows, des Chefs der Verdichterstation Barda, die in diesem Jahr ihr 20-jähriges Jubiläum feierte.
Nach vielen Wochen der Vorfreude begann für uns - Peter Haese, Eckhard Lange, Wolfram Lenk, Hans Joachim Schreyer und Matthias Schwirz - am 7.Dezember 2002 auf dem Flughafen Schönefeld das Abenteuer Rußland erneut. Viele von uns waren mehr als ein Dutzend Jahre nicht mehr in Rußland gewesen. Wir waren gespannt auf all die Veränderungen der letzten Jahre und was erhalten blieb.
Über die Zwischenstation Moskau flogen wir mit der Aeroflot bis Perm, wo wir gegen 6.00 Uhr morgens am Sonntag ankamen. Unser Freund Nasur erwartete uns dort bereits und wir fuhren mit einem Kleinbus der Verdichterstation nach Barda, wo wir in der finnischen Siedlung untergebracht waren.


Ankunft frühmorgens in Perm


verpflegt wurden wir sehr gut vom Kollektiv der Stolowaja in der finnischen Siedlung
Den Sonntag verbrachten wir mit der Abstimmung unseres Planes für die Woche mit Nasur und einem ersten Spaziergang durch Barda. Abends waren wir privat eingeladen und verbrachten eine schöne Zeit mit unseren drei Gastgeberinnen.
Am Montag früh waren wir zu einem Empfang mit R.A Ismagilow, dem Vorsitzenden der Administration des Rajons Barda, eingeladen. Mit ihm sprachen wir über die Erfolge und Probleme der Entwicklung im Rajon Barda, was sich seit dem Ende unserer Bautätigkeit in Barda getan hat und welche zukünftigen Aufgaben zu lösen sind. Wir stimmten überein, daß die persönlichen Kontakte und die Treffen mit den Menschen parallel zur "großen" Politik einen sehr wichtigen Beitrag für das gegenseitige Verständnis und das Zusammenwachsen in ein einheitliches und friedliches Europa bilden. Unsere Völker müssen wirtschaftlich, kulturell und menschlich zusammenwachsen, wozu wir alle unseren Beitrag leisten wollen.
Im Anschluß an dieses Treffen machten wir mit R.W. Abljaschew, dem stellv. Direktor der Verdichterstation, der unsere Delegation die ganze Woche betreute, eine Stadtrundfahrt durch Barda. Dabei besuchten wir eine Baubasis, in der noch viele Betriebsmittel, die wir damals beim Rückbau zurückgelassen haben, verwendet werden (z.B. die Silos im Bildhintergrund). Danach besuchten wir das Heizwerk der Stadt. Der Chef fand nur lobende Worte über die Qualität und Zuverlässigkeit der Anlagen, die wir damals auch gebaut hatten.


Treffen in der Administration des Rajons


Besuch in der Baubasis


Besuch im Heizkraftwerk


... unsere Technik läuft zuverlässig


das winterliche Barda bei -35°C
Am Dienstag besuchten wir den Kindergarten Nr. 6 in Barda, der noch heute nur der "deutsche" Kindergarten genannt wird. Da die Temperaturen mittlerweile auf fast 40°C minus gefallen waren, waren nicht alle der ca. 160 Kinder anwesend. Die Kinder führten für uns ein kleines Kulturprogramm auf, das allen sehr viel Spaß gemacht hat. Mit der Leiterin des Kindergartens sprachen wir über Möglichkeiten der Unterstützung und Zusammenarbeit. Da wir im vorab mit der Kindertagesstätte in Regis-Breitingen, unserem Vereinssitz, gesprochen hatten und Zustimmung fanden, vereinbarten wir mit den beiden Kindergärten eine engere Zusammenarbeit, die wir unterstützen wollen. Der Partnerschaft der Kindergärten werden wir einen gesonderten Menüpunkt in unserer Internetpräsentation widmen. Wir finden, daß die Völkerverständigung bereits bei den Kindern beginnen muß, sie sind unsere Zukunft. Die Kinder werden sich auf verschiedene Weisen gegenseitig näher kommen. Die Mitarbeiter des Kindergartens gaben uns z.B. ein Video mit, das den Kindern in Regis-Breitingen verschiedene Höhepunkte des Lebens der russischen Kinder zeigt. Wir fünf Vereinsmitglieder, die im Dezember in Barda waren, spendeten bereits 300,-EUR, die den Grundstock für eine Videokamera bilden sollen, die wir dem Kindergarten in Barda schicken wollen.
Am Nachmittag sprachen wir mit dem Chef der Zeitungsredaktion von Barda, vom "Rassvet".
Den Höhepunkt des Abends bildete danach im Kulturhaus die offizielle Veranstaltung zu Ehren des 20-jährigen Jubiläums der Verdichterstation. Verdiente Mitarbeiter der Station wurden geehrt und das Jubiläum mit einem Kulturprogramm gefeiert.


in der Zeitungsredaktion


Kulturprogramm zum Jubiläum

Am Mittwoch früh besichtigten wir die Verdichterstation. Der Chef der Station R. N. Achmarow empfing uns und wir unterhielten uns über die Entwicklungen der letzten Jahre und die Perspektiven für die Verdichterstation. In den letzten Jahren wurden zwar bei den Rekonstruktionen auch viele Teile ausgetauscht und z.B. Turbinen durch mächtigere ersetzt, aber die von uns damals gebauten Anlagen laufen gut und zuverlässig. Es gab noch keine größeren Havarien und die Anlage ist dank der guten Arbeit der Betreiber eine der besten im ganzen Gebiet.


Hier haben wir damals Ende der 80er gebaut!


Sogar einen Rohrtransport konnten wir sehen.
Anschließend fuhren wir auch noch einmal ins ehemalige Wohnlager. Dort stehen sogar noch einige Baracken, z.B. die ehemalige Verwaltungs und die Sani-Baracke, auch das Heizhaus wird noch betrieben. Selbst der Weihnachtsbaum steht noch. Wir alle schwelgten in Erinnerungen an vergangene Jahre an der ehemaligen Wirkungsstätte.

Am Abend waren wir eingeladen zum offiziellen Bankett zur Jubiläumsfeier. Auch wir gratulierten zum Firmenjubiläum und wünschten R.N. Achmarow und seinen Mitarbeitern viele Erfolge in der weiteren Arbeit. Im Verlauf des Abends hatten wir viele Gespräche mit den Mitarbeitern der Station, Vertretern von kooperierenden Firmen und Personen des öffentlichen Lebens. Wir alle sind überzeugt, daß gerade auch diese persönlichen Begegnungen und das Kennenlernen sehr wichtig für unsere Beziehungen sind. Aber auch das gemeinsame Feiern kam nicht zu kurz.


In der kulturellen Umrahmung befaßte man sich u.a. auch mit den Nationen, die beim Bau der Station mitgewirkt hatten.


Am Donnerstag stand ein Ausflug nach Tschernuschka auf dem Plan. Unterwegs machten wir kurz in Petschmen halt. Sulejcha, die damals Chefin des Kulturhauses war, hatte uns eingeladen. In Tschernuschka besuchten wir den Rynok und waren auf dem Bahnhof, wo damals für viele von uns das eigentliche Leben in Rußland begann.


Bahnhof in Tschernuschka


abends bei Freunden

Den Freitag verbrachten wir mit einem Besuch in der Erholungsbasis der Vedichterstation bei wunderschönem sonnigen Winterwetter. Am Nachmittag folgte nochmals ein letzter Spaziergang durch das winterliche, verschneite Barda. Am Abend kam dann schon die Zeit des Abschiednehmens nach einer sehr erlebnisreichen und ausgefüllten Woche. Um Mitternacht fuhren wir nach Perm zum Flughafen.

Am Samstag hatten wir vor dem Weiterflug nach Berlin noch etwas Zeit, so daß wir wenigstens noch kurz ins Stadtzentrum fahren konnten und z.B. ins GUM und auf den Roten Platz gehen konnten.


Wir möchten hier nochmals die Gelegenheit nutzen, uns bei allen zu bedanken, die uns ermöglicht haben, eine solche schöne und erlebnisreiche Woche verbringen zu können. Insbesondere bedanken wir uns bei Nassur, der uns bei der Vorbereitung viel geholfen hat, bei Lothar, der uns in Moskau selbstlos unterstützte und natürlich bei unseren Gastgebern in Barda, bei Rafil Nasirowitsch Achmarow und seinen Mitarbeitern von der Verdichterstation und bei Djamila, Rida und Jana. Die Herzlichkeit des Empfangs und die erfahrene Gastfreundschaft werden wir stets in Erinnerung behalten.


Seitenanfang Zurück zum Aktuellen


© Sigrid und Matthias Schwirz, Wolfram Lenk
© Fotos: Matthias Schwirz, Wolfram Lenk, Peter Haese